Darmstadt-Cross - Die etwas andere Trainingseinheit

Wenn die Tage kürzer und die Wolken grauer werden, dann steht wie jedes Jahr Ende November der Darmstadt-Cross auf dem Laufkalender.

Nunmehr in der 35. Auflage setzt dieses vom ASC Darmstadt rund um Cross-Organisator Wilfried Raatz ausgerichtete Querfeldein-Event Maßstäbe in der einschlägigen Szene. Aufgrund von EM-Qualifikation, Deutsche Hochschulmeisterschaften und Wertungspunkten für den Deutschen Cross-Cup ist hier stets auch eine hochkarätige Besetzung mit am Start.

 

Die Strecken in der Darmstädter Winkelschneise führen über ein holpriges Wiesengelände und zeichnen sich entsprechend durch naturgegebene Unebenheiten aus, die mit weiteren Hindernissen in Form von rustikalen Strohballenhürden gespickt sind.

Immer wieder stellen sich daher auch einige unserer Athleten die Frage, warum man sich diesen kräftezehrenden Kampf über die Auen überhaupt antut. Doch gerade darin liegt auch schon die Antwort: als ein Teil des Vorbereitungstrainings schult ein Crosslauf im anspruchsvollen Gelände die Elemente Ausdauer, Kraft und Koordination in besonderem Maße.

 

Die Leichtathleten der DJK Hockenheim waren in diesem Jahr mit drei Athleten mit von der Partie.

Schon im zweiten Lauf ging Juli Wollschläger in der WU14 an den Start. Für sie galt es, zwei große Runden über insgesamt 2.500 Meter zu bewältigen. Als schon erfahrene Crossläuferin reihte sich Juli klug in das Teilnehmerfeld ein, um an den Fersen von zwei etwa gleichstarken Konkurrentinnen ein paar Körner zu sparen. Juli absolvierte engagiert ihren Geländelauf, holte am Ende nochmal alles aus sich heraus und finishte letztlich in einer guten Zeit von 11:38 Minuten. Im Ziel angekommen konnte sich Juli sogleich mit warmem Tee wieder etwas aufladen und konnte mit ihrem Lauf nach dem hohen Engagement im Training der letzten Wochen sehr zufrieden sein.

 

Wenig später standen dann die Sprintdistanzen auf dem Programm. Diese Spezialrunde über 600 Meter wird in insgesamt vier Vorläufen ausgetragen, wobei nach Frauen und Männern sowie den entsprechenden Jugendklassen (U20) unterteilt wird.

Die Mädels machten im Cross-Sprint den Anfang, so dass Julie Merlene Neff als erste DJK-Athletin an der Startlinie stand. Kaum war der Startschuß erfolgt, ging es auch schon unter Zuhilfenahme der Ellenbogen und vollem Körpereinsatz recht ruppig zur Sache. Etwa zwei Drittel der Strecke waren absolviert, als Julie die Läuferin unmittelbar vor ihr im Auge hatte, dabei aber ein Strohballenhindernis touchierte und eine unfreiwillige Flugeinlage hinlegte. Nach dem Motto „Hinfallen - Aufstehen - Trikot richten - Weiterrennen“ zeigte Julie Sportsgeist und kämpfte sich, vom Sturz etwas gezeichnet, couragiert ins Ziel.

Es ging Schlag auf Schlag in diesem gesplitteten Lauf 4, und schon war die männliche Jugendklasse an der Reihe. Für unseren Athleten Tim Auer, der sich auf die kurze Mittelstrecke spezialisiert hat, sollte dies eine erste Standortbestimmung werden. Als „alter Hase“ ist Tim mit den Tücken eines Cross-Parcours bereits vertraut, und er lieferte sich in einem dichten Teilnehmerfeld ein enges Rennen mit seinen Mitstreitern. Auch Tim zeigte eine kämpferische Leistung, doch am Ende war ihm der krankheitsbedingte Trainingsrückstand der letzten Wochen noch anzumerken.

Leider gab es bei den Cross-Sprints wohl diverse Schwierigkeiten mit der offiziellen Zeitmessung. So fehlten in der weiblichen Jugend einige Endzeiten gänzlich, und bei der männlichen Jugend gerieten wohl die Zuordnungen von Startnummern zu Athleten bzw. Zeiten etwas durcheinander.

 

Alle unsere drei Athleten haben sich jedoch ein großes Kompliment verdient. Wer sich der Herausforderung des Darmstadt-Cross im unwegsamen Terrain stellt und behauptet, dem gebührt sportlicher Respekt.

Auf dieser etwas anderen Trainingseinheit können wir nun die weitere Vorbereitung aufbauen.

 

- PN -