22. Januar 1907                     Vereinsgründung

Mai 1933                                 Einweihung des Sportplatzes

 

23.07.1935                              Auflösung und  Verbot

 

Ende 1945, Anfang 1946       eine erste Turnergruppe wurde gegründet

 

1954                                        Wiedergründung der DJK
                                                Vier neue Abteilungen konnten gegründet werden:

                                                Volleyball, Tennis, Badminton und Behindertensport Kegeln 

 

100 Jahre DJK Hockenheim:

Von den Anfängen bis heute / Rückblick auf Vereinsgeschichte

 

Nachdem die allgemeine Sportbewegung seit Beginn des 19. Jahrhunderts eine immer stärkere Entwicklung nahm, entstand besonders nach Gründung des katholischen Gesellenvereins 1849 durch Adolf Kolping der Wunsch, auch die katholischen Jugendlichen organisatorisch zu erfassen. Nach der Gründung des Verbandes der katholischen Jugendvereinigungen Deutschlands entstanden ab 1907 die meisten katholischen Turn – und Spielabteilungen.

Auch in Hockenheim machte sich diese Bewegung immer stärker bemerkbar. Seit 1901 war Johann Keller als Stadtpfarrer tätig. Er hat nicht nur die neue St. Georgs Kirche errichtet, sondern war auch den Anliegen der Jugend gegenüber sehr aufgeschlossen. Schon am 22. Januar 1907 gründete er den katholischen Jugendverein Hockenheim, in den eine bestehende Turngruppe eingegliedert wurde.

Dank der zielbewussten Arbeit dieses Pfarrers, aber auch der Mitarbeit der Vereinsvorstände, zum Beispiel des späteren Ehrenmitgliedes Peter Träutlein, der von 1906 bis 1909 den Sportbetrieb geleitet hat und von 1908 bis 1919 auch 1. Vorsitzender des katholischen Jugendvereines war, nahm die Sportabteilung einen stürmischen Aufstieg.

Die stetige Aufwärtsentwicklung wurde jäh durch den Beginn des 1. Weltkrieges 1914 unterbrochen. Nach 1918 konnte jedoch bald wieder an die frühere Entwicklung angeschlossen werden und schon am 6. Juli 1919 fand in Hockenheim das Bezirks- und Leichtathletikfest des Bezirks Neckar-Pfalz statt. Es war auch wegen der großen Zahl der Teilnehmer einer der Höhepunkte seit der Gründung 1907.

Im Jahre 1921 wurde der unvergessene Ehrenvorsitzende Josef Gärtner 1. Vorsitzender des katholischen Jugendvereines. Er war es, der das Gedankengut der DJK den Jugendlichen näherbrachte. So gab sich die Turn-und Sportabteilung des katholischen Jugendvereines Hockenheim den Namen „DJK“. Eine formelle Gründung eines DJK-Vereines hat nicht stattgefunden. Die „DJK“ blieb Abteilung des Jugendvereines – im sportlichen Betrieb im Kreis Baden, Gau Pfalz, Bezirk Bruhrain eingegliedert – bis zum Verbot 1935.

Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg entstand schon Ende 1945, Anfang 1946 wieder eine Gruppe, die mit dem Turnen anfing. Wegen erheblicher Schwierigkeiten sowohl mit den Besatzungsmächten als auch mit dem Erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg, kam es nicht zu einer Neubildung der DJK in Hockenheim. Zwar wurde am 3. August 1947 in Düsseldorf die Arbeitsgemeinschaft „Deutsche Jugendkraft“ auf Bundesebene gegründet, aber in Baden führten die Planungen und Hoffnungen nicht zu einem konkreten Ergebnis.
Natürlich gab es nach Kriegsende auch in Hockenheim Bestrebungen, die alte Fußballabteilung wieder erstehen zu lassen. Da dies aber nicht möglich war, jedoch wieder Verbandsspiele absolviert werden sollten, kam es zur Gründung des VFL Hockenheim, dessen Gründungsmitglieder zu einem wesentlichen Teil ehemalige DJK-ler waren. Da der VFL jedoch nicht in den DJK Verband eintreten wollte und in den Jahren ab 1950 wieder verstärkt DJK-Gruppen entstanden, wurde 1954 durch alte DJKl-er die DJK Hockenheim wiedergegründet. 1. Vorsitzender wurde sofort wieder Josef Gärtner. Dieses Amt hatte er bis 1961 inne.

Dass dieser Entschluss zur Wiedergründung richtig war, zeigt die erfolgreiche Entwicklung der nächsten Jahre. Die Turn- und die Leichtathletikabteilung, die schon einige Jahre vorher aktiv waren, konnten gute Erfolge erzielen.

Die DJK Hockenheim war jedoch keine Gruppe des Katholischen Jungmännervereins mehr, sondern ein selbstständiger Verein, der sich dem allgemeinen Sport anschloss. Im Februar 1961 übernahm Karl Heinz Lansche den Vorsitz und übte dieses Amt 35 Jahre lang aus. Vier neue Abteilungen konnten gegründet werden: Volleyball (die Volleyballer zählten seit 1974 zu den tragenden Säulen des Vereins), Tennis, Badminton und Behindertensport Kegeln.

Gerade auch um der stürmischen Entwicklung des Breiten- und Freizeitsports gerecht zu werden, hat die DJK nach der von der Stadt gewünschten Verlegung ihres Sportgeländes in den Birkengrund die Anlage nach und nach mit einer Turnhalle, einer neuen Leichtathletikanlage mit einer modernen Kunststoffbahn, zwei Tennisplätzen und einem schmucken Vereinsheim komplettiert. Der Verein hat sich auf jetzt auf knapp über 1000 Mitglieder vergrößert.

Im April 1996 übergab Karl-Heinz-Lansche den Vorsitz an Michael Hartmann. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit durfte Michael Hartmann mit neuer Mannschaft 1997 das 90. Vereinsjubiläum feiern. Ein Jahr später fanden die „Renegades“ aus Reilingen bei der DJK eine neue Heimat. Im Juli 2003 legte Michael Hartmann sein Amt als Vorsitzender nieder und die beiden Stellvertreter Ludwig Hurst und Peter Böhm führten die Vereinsgeschäfte vorerst kommissarisch weiter. Bei der Mitgliederversammlung im März 2003 wurde dann eine neue Vereinsführung gewählt: Mit Ludwig Hurst und Peter Böhm stehen erstmals als zwei gleichberechtigte erste Vorsitzende an der Spitze des Vereins.

Die Jahre nach der Jahrtausendwende standen auch im Zeichen der Sanierung und Erneuerung. Der Zahn der Zeit hatte vor den Vereinsanlagen nicht Halt gemacht und so waren Instandsetzungsarbeiten unabdingbar geworden, die größtenteils in Eigenregie in Angriff genommen wurden.

Den Willen und die Kraft zur Erneuerung bewiesen die DJK-Volleyballer mit dem Bau eines Beachvolleyballfeldes auf dem zweiten Tennisplatz im Jahr 2006. Die Umwandlung erwies sich als Glücksgriff, ist doch dort in kürzester Zeit ein lebendiger Treffpunkt des Sports und der Geselligkeit entstanden.

 

Zeitungsbericht vom 05.05.2007, Hockenheim