29. Oktober 2009

Wir trauern um unseren Ehrenvorsitzenden
und langjährigen Weggefährten

 

Karl-Heinz Lansche

 

Wir werden sein Andenken in Ehren halten
und ihm einen Platz in unserer Mitte bewahren

 


Nachrufe

 

DJK Diözesanverband
Rede vom Vorsitzenden Hansheinrich Beha anlässlich der Trauerfeier am 04.11.2009

Liebe Angehörige, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Weggefährten von Karl-Heinz Lansche,
wie kann ich in dürren Worten in einem Nachruf auf Karl-Heinz seinem energiegeladenen Leben und seinem unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz für uns alle und für viele andere gerecht werden?
Jeder von uns verbindet mit seinem Namen, mit seinem Wirken, mit seinem Leben besondere Erinnerungen, die sich auf das jeweilige Wirkungsfeld – und davon gab es viele -, oft auch auf mehrere Bereiche seines Wirkens beziehen.
Ich möchte mich aus der Sicht des DJK-Diözesanverbandes Freiburg und des DJK-Landesverbandes Baden-Württemberg, für die ich sprechen darf, auf seine Leistungen, auf sein Wirken und auf seinen Einsatz für die DJK – für die Menschen und für die Ziele, für die er in der DJK Verantwortung trug – beschränken.
Karlheinz war – neben vielen anderen ehrenamtlichen Aufgaben, die er übernommen hatte und neben einer erfolgreichen beruflichen Laufbahn – fast 25 Jahre 1. Vorsitzender unseres Diözesanverbandes und damit von 1970 bis 1994 Denker und vor allem Lenker in unserem Sportverband – auf der Brücke zwischen Kirche und Sport. Und dies in einer für die Kirche und die kirchlichen Verbände nicht einfachen Zeit.
Von 1981 bis 1994 übernahm er mit den zeitlichen Unterbrechungen, die sich aus den turnusmäßigen Vorstandswechseln zwischen den DJK-Verbänden in den Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart satzungsgemäß ergaben, auch den Vorsitz des DJK-Landesverbandes Baden-Württemberg. Sein Herz hing an den gemeinsamen Unternehmungen wie zum Beispiel auch den Landessportfesten. Bis zuletzt hat er dafür plädiert – ist das jetzt zu seinem Vermächtnis geworden?
Karlheinz hat beide Verbände auch auf Bundesebene in mehreren Gremien vertreten – auch hier hatte sein Wort, weil aus großer Erfahrung und aus Sachverstand geprägt, Gewicht
Nach seinem – von ihm gesteuerten und vorbereiteten -  Wechsel in den DJK-Ruhestand war er mir dann als Ehrenvorsitzender ab 1994 ein stets offener, kritischer, aber immer loyaler Ratgeber und enger Freund. Ich meine, er hätte gerade diese Zeit ohne eigene unmittelbare Verantwortung, aber dennoch in die Entscheidungen eingebunden und als Ratgeber gefragt, besonders genossen. Und im Nachhinein bin ich froh und zufrieden, dass wir ihm 1994 das Amt des Ehrenvorsitzenden unseres Diözesanverbandes angetragen haben.
Er war und ist bei den DJK-Vereinen unserer Erzdiözese beliebt und geschätzt, wie dies in vielen Kondolenzgrüßen zum Ausdruck kommt, die uns in den zurückliegenden Tagen erreicht haben und die ich gerne an Sie als Angehörige weitergebe.
Viele aus der DJK-Familie unseres Diözesan- und Landesverbandes sind heute hier und viele seiner engen Weggefährten, die ihn heute nicht auf seinem letzten Weg begleiten können, sind ihm und uns in dieser schweren Stunde in ihren guten Gedanken und in ihren Gebeten verbunden. So hat mir einer seiner treuesten Wegbegleiter – unser Ehrenbeirat und Dekan Walter Schmitt – ausdrücklich aufgetragen, Ihnen als Angehörige und uns allen als Freundinnen und Freunde von Karl-Heinz seine Betroffenheit und seine Anteilnahme zu übermitteln.
Carl Zuckmayer betitelte seine Autobiografie: „Als wär’s ein Stück von mir“. Dieser Titel kann auch für Karlheinz und die DJK gelten. Die DJK – und damit die Menschen wie auch die Ziele, für die sich Karl-Heinz über viele Jahre im Verein, im Diözesanverband Freiburg und auf Landes- und Bundesebene eingesetzt hat, sind ein Stück von ihm – auch weit über den heutigen Tag und die zurückliegende Zeit hinaus.
Lieber Karl-Heinz,
für Deine Sorge, für Deine Mühe, für Deinen Einsatz für uns alle und für unsere gemeinsamen Ziele sind wir Dir in hohem Maße zu Dank verpflichtet.
Äußeres Zeichen unseres Dankes sollen die Kränze sein, die ich für den Diözesanverband Freiburg und den Landesverband Baden-Württemberg an Deiner letzten Ruhestätte niederlege.
Möge der allmächtige Gott Dir alles vergelten, was Du im Leben für andere geleistet hast und möge er Dir in seiner Güte all das nachsehen, was Dir jetzt auf Erden nicht mehr möglich ist.
Lieber Karl-Heinz,
in unserer dankbaren Erinnerung hast Du weit über den heutigen Tag hinaus einen festen Platz.
Wir verneigen uns in Dankbarkeit vor Dir und Deiner Lebensleistung.
Hansheinrich Beha (DJK-Diözesanvorsitzender Freiburg)

 

Karl-Heinz Lansche im Alter von 74 Jahren gestorben
Für Politik, Kirche und Verein sein Leben lang aktiv
„Hockenheim ist um eine Persönlichkeit ärmer geworden“. Oft war dieser Satz Ende zu hören, als bekannt wurde, dass Karl-Heinz Lansche im Alter von 74 Jahren verstorben ist. Lansche war zeitlebens auf kirchlicher, kommunalpolitischer und Vereinsebene erfolgreich aktiv gewesen. Jahrelang war der Verstorbene im Gemeinderat und über drei Jahrzehnte stand er an der Spitze der Hockenheimer DJK. In seiner Jugend war er dort selbst erfolgreicher Turner. Ebenso war er fast drei Jahrzehnte Vorsitzender des DJK-Diözesanverbandes der Erzdiözese Freiburg und DJK-Landesverbandsvorsitzender Baden Württemberg. Das Bundesverdienstkreuz, die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg, die Ehrennadel des Deutschen Turnerbundes, verschiedene DJK-Ehrenzeichen in Gold des Landes- und Bundesverbandes sowie der päpstliche Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“ waren Zeichen der Verdienste des vielfachen Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Lansche. Wichtig für Lansche, beruflich in der höheren Finanzverwaltung tätig, waren aber stets die persönlichen Gespräche. Er konnte zuhören, Ratschläge geben, ermutigen. Vor allem konnte er Menschen für Ideen und Taten begeistern und motivieren. Sein Humor machte jede Gesprächsrunde lebendig. Verantwortung zu übernehmen war für Karl-Heinz Lansche schon früh selbstverständlich. Bereits mit 19 Jahren übernahm er die Leitung der katholischen Jugend, gehörte dann dem Stiftungsrat und dem darauf folgenden Pfarrgemeinderat sowie dem Diözesanrat an. Karl-Heinz Lansche war Mitglied der Jungen Union und bald auch der CDU und gehörte dem CDU-Kreisvorstand an. Bereits mit 27 Jahren wurde er 1962 in den Gemeinderat seiner Heimatstadt gewählt, ab 1971 war er erster Bürgermeisterstellvertreter. Unter seiner Regie wurde aus der ehemals kleinen DJK einer der vielseitigsten und größten Vereine Hockenheims mit attraktiver Halle und Sportanlage. Schicksalhaft war für Lansche das Jahr 1977. Bei einer Routineuntersuchung hatten die Ärzte eine lebensbedrohende Krankheit festgestellt. Dies war zu einem Zeitpunkt, als Lansche bereits von seiner Partei als Bürgermeisterkandidat nominiert war, als ein Nachfolger für Dr. Kurt Buchter gesucht wurde. „Alles lief auf Karl-Heinz Lansche zu“, wie man es landläufig ausdrückt, die ärztlichen Befunde stellten plötzlich  alles in Frage. Lansche zog seine Kandidatur zurück, gab sein kommunalpolitisches Amt auf und schaffte es mit ärztlicher Kunst und eisernem Willen, seine Krankheit zu überwinden. Lansche trieb auch noch regelmäßig Sport, sein jährliches sportliches Bergwandern war bis zuletzt eine Selbstverständlichkeit für ihn. Wohl an erster Stelle seiner vielen Hobbys stand das Segeln, oft und gerne war er mit Freunden und Bekannten mit dem Segelboot unterwegs. Für Mitte November war wieder eine größere Segeltour geplant und vorbereitet. Karl-Heinz Lansche durfte sie nicht mehr erleben. ba

Franz Bankuti (Hockenheimer Tageszeitung)